Schottland: tiefe Schluchten, kleine Fluchten.
- ssu-office
- 15. Apr. 2019
- 11 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Sept. 2019
1. Nichts ist wie es scheint: Welt der Illusionen, Edinburgh

Ob Edingburgh Castle oder die Königliche Yacht Britannia: In Schottlands Hauptstadt gibt es keinen Mangel an Sehenswürdigkeiten. Einen wunderbaren Blick über die Stadt hat man nicht nur vom Hausberg Arthur’s Seat, sondern auch von der Dachterrasse des Museums Camera Obscura & World of Illusion. Nur wenige Schritte vom Edinburgh Castle entfernt, zeigt sich über fünf Stockwerke eine Welt der Fantasie, der Wissenschaft und der optischen Täuschungen.

Die Camera Obscura gibt es seit rund 150 Jahren in der Stadt, es ist die älteste Besucherattraktion, die als eine solche errichtet wurde. Heute wird sie ergänzt durch neue Technologien und Videoinstallationen. Es gibt ein Spiegellabyrinth und einen Tunnel, in dem man das Gefühl hat, durch eine rotierende Röhre zu gehen, obwohl man festen Boden unter den Füßen hat.
2. Über Felsen und Flüsse: Canyoning in Fort William

In Schottland ist die raue Natur eigentlich nie weit entfernt. Das wird besonders deutlich in Fort William, am Fuße des Bergs Ben Nevis in den Highlands. Er ist mit 1345 Metern der größte Berg Großbritanniens. Die Bergwelt hier ist durchzogen von Flüssen und Wasserfällen. Beim Canyoning erlebt man sie hautnah. Dabei geht man in der Gruppe, gesichert mit Helm und an Kletterseilen, eine Schlucht von oben nach unten. Es wird gesprungen, gerutscht oder abgeseilt. Die Inchree Falls gelten als gute Strecke für Anfänger.
Eine andere Möglichkeit, die Landschaft zu genießen – und dabei trocken zu bleiben – ist eine Fahrt mit dem legendären Jacobite Steam Train. Der touristische Dampfzug, der in den Harry-Potter-Filmen als Hogwart Express bekannt wurde, verkehrt zwischen Fort William und Mallaig.
3. Bilder schießen und Äxte werfen: The Isle of Skye

The Isle of Skye ist die bekannteste und größte der Inseln der Inneren Hebriden. Sie ist über eine Brücke mit der Nordwestküste Schottlands verbunden. Neben den Burgen der beiden einst rivalisierenden Clans, MacDonald und MacLeod, gibt es hier viel zu entdecken: hübsche Fischerdörfer, wilde Küste und steile Klippen. Nicht umsonst werden auf der Insel eine Vielzahl von Fotoworkshops angeboten, bei denen man mit einem Profi in die Natur geht.

Eines der schönsten Erlebnisse auf Skye ist ein Bootsausflug. Von der Inselhauptstadt Portree kann man etwa zu einer der kleinen Inseln wie Raasay oder Rona fahren, unterwegs ist die Wahrscheinlichkeit groß, Otter, Robben, Delfine oder Wale zu sehen. An Land macht es Spaß, eine eher ungewöhnliche Sportart wie Bogenschießen oder Axtwerfen auszuprobieren, die kann man hier auf Skye unter professioneller Anleitung erlernen.
4. Städtetrip mal anders: Paddeln von Glasgow nach Edinburgh

Bei einem Schottlandurlaub stehen oft die beiden wichtigsten Städte Edinburgh und Glasgow auf dem Programm. Eine besondere Art diese zu kombinieren, ist auf dem Wasserweg. Denn tatsächlich kann man von einer Stadt zur anderen paddeln. Dieser Wasserwanderweg führt durch zwei Kanäle, fünf Häfen und ist 87 Kilometer lang. Wegen des Rückenwinds ist es übrigens etwas leichter von Glasgow nach Edinburgh zu paddeln anstatt andersherum.
Spektakulär ist unterwegs das Falkirk Wheel nahe der Stadt Falkirk. Das moderne Schiffshebewerk mit einem Gesamtdurchmesser von 35 Metern erinnert in seiner Funktionsweise an ein Riesenrad; diese Konstruktion ist weltweit einzigartig.

Apropos Spaß: Ein Zwischenstopp am Falkirk Wheel lohnt sich auch, um zum Beispiel bei einer kleinen Schlacht im Gummiboot mitzumachen oder in einem riesigen durchsichtigen Ball übers Wasser zu laufen.
Schottland (englisch/Scots Scotland [ˈskɔtlənd], schottisch-gälisch Alba [ˈaləpə], lateinisch Caledonia), ist ein Landesteil des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland. Schottland besteht aus dem nördlichen Drittel der größten europäischen Insel Großbritannien sowie mehreren Inselgruppen. Die schottische Hauptstadt ist seit 1437 Edinburgh (vorher Perth).

Das Königreich Schottland und das Königreich England wurden ab 1603 in Personalunion regiert. 1707 wurden die beiden Staaten zum Königreich Großbritannien vereinigt. Durch den Zusammenschluss mit dem Königreich Irland entstand 1801 das Vereinigte Königreich Großbritannien und Irland.
In den letzten Jahrzehnten ist in Schottland eine starke Bewegung für eine Auflösung der Union mit England und damit die Abspaltung vom Vereinigten Königreich entstanden. Das Land hat bereits durch den Prozess der innerbritischen Devolution weitgehend Autonomiestatus innerhalb des Vereinigten Königreichs. Bei einer Volksabstimmung im September 2014 entschied sich eine knappe Mehrheit der Wähler für einen Verbleib im Vereinigten Königreich.

Nachdem am 23. Juni 2016 das Vereinigte Königreich in einem Referendum den Austritt aus der Europäischen Union beschlossen hat, werden Forderungen nach einem neuen schottischen Referendum über die Loslösung vom Vereinigten Königreich erhoben. Die große Mehrheit der schottischen Bürger stimmte im Referendum für den Verbleib in der Europäischen Union.
Scotland kommt von Scoti, dem lateinischen Namen für die Gälen. Die weitere Herkunft ist unsicher, einer der Vorschläge ist eine Verwandtschaft mit dem altgriechischen skotos (σκότος) = dunkel. Das lateinische Wort Scotia (Land der Gälen) wurde ursprünglich für Irland verwendet. Spätestens ab dem 11. Jahrhundert wurde Scotia im Gälisch sprechenden Schottland nördlich des Flusses Forth als Bezeichnung für Schottland gebraucht, neben Albania oder Albany, die beide von der gälischen Entsprechung Alba abstammten. Seit dem Spätmittelalter wird mit dem Gebrauch der Wörter Scots und Scotland allgemein alles aus Schottland umfasst.

Schottland umfasst das nördliche Drittel der Insel Großbritannien und hat eine Fläche von 78.772 km². Südlich grenzt es zwischen dem Solway Firth im Westen und dem Fluss Tweed an der Ostküste auf 96 km an England. Es teilt sich in drei geografische Regionen auf: die Highlands, die Central Lowlands und die Southern Uplands. Der höchste Berg Schottlands (und ganz Großbritanniens) ist der 1345 m hohe Ben Nevis bei Fort William. Er gehört zu den sogenannten Munros.
Der südlichste Punkt des schottischen Festlands liegt bei 54 Grad 38' auf der Halbinsel Mull of Galloway, der nördlichste bei Dunnet Head auf 58 Grad 40' nördlicher Breite. Damit liegt der südlichste Festlandsteil Schottlands auf derselben geographischen Breite wie z. B. die deutsche, in der Nordsee gelegene Hallig Langeneß, der nördlichste auf Höhe von Südnorwegen. Insgesamt liegt Schottland im Wesentlichen aber auf derselben geographischen Breite wie Dänemark.

Durch die zerklüftete Landschaft der Highlands entstanden viele Seen und teils tief eingeschnittene Meeresarme, die in Schottland als Loch bezeichnet werden. Die bekanntesten Beispiele sind der Loch Ness und der Loch Lomond.
Schottland westlich vorgelagert ist die Inselgruppe der Hebriden, die deutlich getrennt sind in die Gruppen der Inneren und Äußeren Hebriden. Nördlich von Schottland liegen die Inselgruppen der Orkney-Inseln und deutlich weiter entfernt die Shetland-Inseln.

Bevölkerungsschwerpunkt ist der Central Belt zwischen Edinburgh und Glasgow.
Das Klima in Schottland ist gemäßigt mit tendenziell sehr unbeständigem Wetter. In den Atlantikregionen wird es durch den Golfstrom erwärmt. Die Temperaturen sind niedriger als im Rest Großbritanniens, was sich aus der nördlicheren Lage ergibt. Schottlands Hochmoore erreichten im Januar 1982 mit ca. –27,2 °C bei Braemar in den Grampian Mountains die tiefsten Temperaturen, die jemals in Großbritannien gemessen wurden. Die Sommertemperaturen liegen um etwa 18 °C. Die höchste gemessene Temperatur wurde am 9. August 2003 mit 32,9 °C in Greycrook an der Region Scottish Borders aufgezeichnet. Allgemein ist der Westen wärmer als der Osten Schottlands, da durch den Golfstrom das Wasser des Atlantiks wärmer als das der Nordsee ist. Die Western Highlands sind mit 3000 mm jährlichem Niederschlag am regenreichsten. Im Winter ist nur in den Höhenlagen regelmäßig mit Schneefall zu rechnen.
Schottlands Wildnis ist typisch für den Nordwesten Europas, obwohl einige der größeren Säugetiere wie der Luchs, der Braunbär, der Wolf, der Elch und das Walross in historischen Zeiten bis zum Aussterben gejagt wurden. Es gibt wichtige Populationen von Robben und international bedeutende Nistplätze für eine Vielzahl von Seevögeln wie Basstölpel. Der Steinadler ist so etwas wie ein nationales Symbol.

Auf den hohen Berggipfeln sieht man während der Wintermonate manche Arten wie das Alpenschneehuhn mit ihrem weißen Federkleid, den Schneehasen und das Hermelin kann man mit ihrem weißen Winterfell beobachten. Es existieren noch Reste des einheimischen Waldkiefernwaldes und innerhalb dieser Gebiete kann der schottische Kreuzschnabel, die einzige endemische Vogel- und Wirbeltierart Britanniens, neben Auerhuhn, Wildkatze, rotem Eichhörnchen und Baummarder beobachtet werden. Verschiedene Tiere wurden wieder eingeführt, darunter der Seeadler im Jahr 1975, der Rotmilan in den 1980er Jahren, und es gab experimentelle Projekte mit dem Biber und dem Wildschwein.
Die Flora des Landes ist vielfältig und umfasst sowohl Laub- und Nadelwald als auch Moor- und Tundra-Arten. Allerdings beeinflusst die groß angelegte kommerzielle Baumpflanzung und die Bewirtschaftung des Lebensraums der Hoch-Heidelandschaft für die Beweidung von Schafen und kommerziellen Sportaktivitäten die Verteilung von einheimischen Pflanzen und Tieren. Heute liegt ein Großteil des verbliebenen einheimischen kaledonischen Waldes im Cairngorms-Nationalpark und der Rest in 84 Orten in ganz Schottland. An der Westküste stehen die Reste des alten keltischen Regenwaldes, vor allem auf der Taynish-Halbinsel in Argyll. Im laufe der schottischen Geschichte sind viele Wälder der massiven Abholzung zum Opfer gefallen, daher ist der Regenwald in Schottland etwas Besonderes und Seltenes. Der größte Baum Großbritanniens ist eine große Küsten-Tanne, die neben Loch Fyne, Argyll in den 1870er Jahren gepflanzt wurde, und die Fortingall Yew kann 5000 Jahre alt sein und ist wahrscheinlich das älteste Lebewesen in Europa. Obwohl die Anzahl der nativen Gefäßpflanzen nach Weltnormen niedrig ist, sind Schottlands Moose von beträchtlicher globaler Bedeutung.
In Schottland werden drei Sprachen gesprochen: Englisch, Lowland Scots und Schottisch-Gälisch (englisch: Gaelic; Eigenbezeichnung: Gàidhlig [ˈgɑːlik]).

Fast alle Schotten sprechen Standardenglisch. Das Meldeamt nimmt an, dass 30 Prozent der Bevölkerung daneben fließend Scots (Schottisch) sprechen. Etwas mehr als ein Prozent der Bevölkerung gibt als Muttersprache Schottisch-Gälisch an, eine keltische Sprache, mit dem Irischen verwandt. Nur auf den Äußeren Hebriden gibt es noch eine Schottisch-Gälisch sprechende Mehrheit, was sich auch im offiziellen schottisch-gälischen Namen der Inseln Na h-Eileanan Siar [ˌnaˈhelənən ˈʃa(ː)ɾ] (englisch: the Western Isles; als Wahlkreis Na h-Eileanan an Iar [ˌnaˈhɛlənən ˌaɲˈaɾ]) widerspiegelt. Dennoch beherrschen fast alle Schottisch-Gälisch-Sprecher auch fließend Englisch.
Als König Jakob VI. (englisch: James VI, gälisch: Seumas VI [ˈʃeiːməs]) von Schottland 1603 als Jakob I. den englischen Thron bestieg, wurde am schottischen Hof und im Parlament noch Lowland Scots geschrieben und gesprochen.
Sowohl Englisch als auch Scots werden vom schottischen Parlament als Amtssprachen anerkannt, beide mit demselben Respekt, aber nicht mit derselben Wertigkeit. Schottisch-Gälisch wurde offiziell 2005 durch den „Gaelic Language (Scotland) Act“ anerkannt. Scots wurde offiziell als „regionale Sprache oder Minderheitensprache“ auf Basis der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheitensprachen anerkannt, die 2001 vom Vereinigten Königreich ratifiziert und 2003 von der Schottischen Exekutive im Partnerschaftsabkommen („Partnership Agreement“) unterstützt wurde. Das Projekt „Schottisches Wörterbuch“ wird von staatlicher Seite finanziell unterstützt.

Der Apostel Andreas ist Nationalheiliger und Schutzpatron des Landes. Jedes Jahr wird ihm zu Ehren am 30. November der St. Andrews Day zelebriert, der ein Nationalfeiertag in Schottland ist. Zudem basiert die Flagge Schottlands auf dem Andreaskreuz (engl. saltire). Historisch betrachtet war Schottland seit der Einführung der Reformation im Jahr 1560 ein protestantisch geprägtes Land. Die schottische Nationalkirche (Church of Scotland, Kirk) folgte dabei einer strikten presbyterianisch-reformierten Theologie und Liturgie, im Gegensatz beispielsweise zur englischen Church of England, die noch einige katholische Elemente beibehielt. Auch nach Einführung der Reformation verschwand der römisch-katholische Glaube nicht ganz aus Schottland, sondern hielt sich vor allem in abgelegeneren Gegenden der Highlands. Im 19. Jahrhundert nahm die Zahl der Katholiken durch Zuwanderer aus dem benachbarten Irland wieder deutlich zu. Seit der EU-Osterweiterung 2004 kamen erneut zahlreiche Migranten aus katholischen Ländern wie Polen oder Litauen ins Land.
Vor rund 12.000 Jahren begann mit dem allmählichen Zurückweichen der eiszeitlichen Vergletscherung die Wiederbesiedlung West-, Nordwest- und Nordeuropas und damit auch der heutigen Britischen Inseln über das heute unter der südlichen Nordsee liegende Flachland von Doggerland, das bis etwa 5000 v. Chr. die Britischen Inseln von Ostengland bis hinüber nach Jütland mit dem europäischen Festland verband und dann durch den Meeresanstieg aufgrund des Abschmelzens der eiszeitlichen Gletscher verschwand. Die frühesten Einwohner waren mesolithische Jäger und Sammler sowie Fischer beziehungsweise ab etwa 4.500 v. Chr. einwandernde neolithische Bauern. Die ältesten archäologischen Hinweise auf menschliche Wohnplätze und Kultstätten stammen aus der Zeit um 6000 v. Chr.

Im Jahre 43 n. Chr. eroberte Kaiser Claudius den südlichen Teil Britanniens. Ab circa 80 n. Chr. marschierten die Römer mehrmals in das Gebiet des heutigen Schottlands ein, konnten aber keine dauerhafte Herrschaft errichten. Der Hadrianswall als Nordgrenze von Römisch-Britannien wurde in den Jahren 122 bis 128 zwischen den Mündungen von Tyne und Solway gebaut. Um 400 n. Chr. gaben die Römer Britannien auf.
Im Jahre 503 landeten die Skoten (Kelten aus Irland) an der Westküste Schottlands. 843 vereinte Kenneth MacAlpin die Skoten und Pikten als eine Nation, die sich fortan gälisch Alba nannte. Unter Malcolm III., der 1057 König Macbeth getötet hatte, verstärkte sich der englische Einfluss. Nach dem Aussterben des Königshauses im Jahre 1290 annektierte der englische König Eduard I. Schottland.

1297 siegte William Wallace in der Schlacht von Stirling Bridge über die englischen Truppen. 1314 schlugen die Schotten unter Robert the Bruce die Engländer, angeführt von Eduard II., in der Schlacht von Bannockburn erneut. 1320 wurde die Erklärung von Arbroath aufgesetzt. Sie sollte den Papst dazu bringen, die schottische Unabhängigkeit von England anzuerkennen. Papst Johannes XXII. in Avignon akzeptierte die Erklärung.
Im 14. Jahrhundert bestieg das Haus Stuart den schottischen Thron. 1603 wurde Jakob VI. von Schottland als Jakob I. auch König von England. So wurden die beiden Kronen vereinigt. Schottland und England blieben aber vorerst separate Königreiche.
Die schottische Opposition gegen Jakobs Sohn Karl spielte eine wichtige Rolle beim Ausbruch des englischen Bürgerkriegs, in dessen Folge auch in Schottland vorübergehend die Monarchie abgeschafft wurde. Die Entthronung von Karls Sohn Jakob II. 1688 spaltete auch Schottland. 1692 wurden beim Massaker von Glencoe zahlreiche Angehörige des Clan MacDonald auf Anordnung der Regierung in einer Strafaktion ermordet. 78 Clanmitglieder wurden getötet oder erfroren auf der Flucht im tobenden Februarschneesturm. Dieses Ereignis blieb tief im schottischen Nationalbewusstsein haften.

Mit dem Act of Union 1707 wurde Schottland formal mit England zum Königreich Großbritannien vereinigt. Schottland löste sein Parlament auf und schickte Abgeordnete ins Parlament von Westminster. Versuche der Stuarts, den schottischen und englischen Thron zurückzugewinnen, scheiterten schließlich endgültig 1746 in der Schlacht bei Culloden, in der „Bonnie Prince Charlie“ (Prinz Charles Edward Stuart) geschlagen wurde.
Um 1780 begannen die Highland Clearances, die Vertreibung von Kleinbauern (Crofters), um Platz für Schafzucht zu schaffen. 1820 erreichte die industrielle Revolution Schottland. Schiffbau, Kohlebergbau, Eisen- und Stahlhütten ersetzten die Textilwirtschaft als Schottlands Hauptindustrie. 1975 wurde das erste Öl von der Nordsee an Land gepumpt. Schottland wurde ein Erdöl förderndes Land.
1997 stimmte die schottische Bevölkerung mit überwältigender Mehrheit für ein eigenes Parlament mit begrenzten Kompetenzen innerhalb des Vereinigten Königreichs. 1999 wurde ein neues schottisches Parlament gewählt. Es ist für innerschottische Angelegenheiten zuständig.
Im Rahmen eines Referendums stimmte am 18. September 2014 das wahlberechtigte Volk bei einer historisch hohen Wahlbeteiligung von 85 Prozent mit 55 Prozent der abgegebenen Stimmen jedoch gegen die Auflösung der Union. Während bei den jungen Wählern eine deutliche Mehrheit für eine Unabhängigkeit Schottlands stimmte, ergab sich bei den über 65 Jahre alten Wählern eine große Mehrheit gegen die Abspaltung.
Schottland wurde durch den Act of Union 1707 mit England zum Königreich Großbritannien vereinigt. Die schottische Regierung unter Alex Salmond (SNP), die sich seit der Wahl 2011 auf eine absolute Mehrheit im Parlament stützen kann, hatte angekündigt, während der laufenden Legislaturperiode eine Abstimmung zur Unabhängigkeit durchzuführen. Näheres zur Durchführung eines Volksentscheides in der zweiten Hälfte 2014 wurde Ende Januar 2012 öffentlich gemacht.

Am 15. Oktober 2012 einigten sich der britische Premier David Cameron und der schottische Erste Minister Alex Salmond auf einen Zeitpunkt und Eckpunkte des Referendums. Am 18. September 2014 durften die schottischen Bürger endgültig darüber abstimmen, ob Schottland ein souveräner, unabhängiger Staat werden oder weiterhin Teil des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Nordirland bleiben sollte. Für den Fall eines Sieges der Unabhängigkeitsbewegung hatte die SNP-Regierung im Februar 2012 einen Zeitplan vorgestellt. Dieser sah den schottischen Unabhängigkeitstag für den März 2016 vor. Bis zu diesem Datum sollte eine geschriebene schottische Verfassung vorliegen.
Nach dem amtlichen Endergebnis der Abstimmung, das am Morgen des 19. September 2014 vorlag, stimmte die Mehrheit der Wahlberechtigten am Vortag auf die Frage, ob Schottland ein unabhängiges Land sein und sich von Großbritannien abspalten solle, mit Nein. 55,3 Prozent stimmten gegen und 44,7 Prozent für eine Abspaltung. Die Wahlbeteiligung war mit 84,6 Prozent außerordentlich hoch. In manchen Wahlkreisen lag sie sogar bei über 90 Prozent.

Am 23. Juni 2016 fand das Referendum zum Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union statt, wobei die Mehrheit für das Verlassen der Europäischen Union stimmte. Während in den Landesteilen England und Wales insgesamt mehrheitlich für einen Austritt gestimmt wurde, stimmten die Mehrheiten der Landesteile Schottland und Nordirland für einen Verbleib in der Europäischen Union. Am Folgetag stellte die Erste Ministerin Nicola Sturgeon für Schottland ein weiteres Unabhängigkeitsreferendum vom Vereinigten Königreich in Aussicht, um den Willen der schottischen Bevölkerung zu einem EU-Verbleib zu wahren.
Zu den beliebtesten Sportarten und zugleich Volkssportarten in Schottland zählen der Golfsport, Rugby, Fußball und das Munro-Bagging. Traditionell sind der Gewichtweitwurf, Gewichthochwurf und das Baumstammwerfen als Teil der Highland Games. Schottland hat bei allen Commonwealth Games seit 1930 teilgenommen und gewann bisher 110 Gold, 119 Silber und 178 Bronze, also insgesamt 407 Medaillen. Edinburgh war Gastgeber der Commonwealth-Spiele 1970 und 1986, und zuletzt Glasgow im Jahre 2014.




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