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Die schottischen Highlands - Himmelhohe Bergspitzen, endlose Grasebenen und Heidelandschaft



Diese weitläufige Region mit ihren kargen Bergen und Seen ist wohl das, was vielen vor Augen liegt, wenn sie an Schottland denken. Das liegt daran, dass dieses Gebiet durch seine geografische Lage dem Einfluss von England eher entzogen waren. Hier wurde der ganz eigene Charakter der schottischen Kultur bewahrt, hier leben auch heute noch Schotten in Clans zusammen und hier wird der in der ganzen Welt geschätzte schottische Whisky gebrannt.


Viele kontrastierende Facetten bieten sich dem Besucher hier. Idyllische, mit Heidekraut bewachsene Täler, auf denen Kühe grasen und raue, sturmumwehte Berggipfel liegen dicht beieinander. Vor allem für unerschrockene Wanderer finden sich aufregende Herausforderungen, wie der Ben Nevis, Großbritanniens höchster und gefährlichster Berg oder die Bergkette Cairngorms inmitten des dicht bewaldeten Nationalparks. Der raue Charme der Highlands verspricht unvergessliche Naturerlebnisse.



Auf die Spur der schottischen Geschichte kann man sich ein Eilean Donan Castle oder bei einer Fahrt mit der berühmten Jacobite Steam Train über das malerische Viadukt (die „Harry-Potter-Brücke“) nach Glenfinnan begeben. Hier wird den Jakobiteraufständen gedacht. Sie läuteten die wohl schwerste Zeit der Highlands ein, aus der viele der Geschichten aus der Region stammen, durchzogen mit Legenden von Volkshelden.


Still und geheimnisvoll präsentieren sich die „Loch“ genannten Seen der Highlands und warten nur darauf, dass ihre Geheimnisse entdeckt werden. Der größte, Loch Lomond, ist wohl auch der schönste von ganz Schottland, umrahmt von Wäldern und durchzogen mit zahlreichen kleinen Inseln. Am sagenhaften Loch Ness kann man selbst auf die Suche nach dem berühmten Seeungeheuer Nessie gehen.


Die Highlands – Hochland von Schottland, Schottisches Hochland, gälisch: A’Ghaidhealtachd – sind das nordwestliche Gebiet Schottlands. Neben gebirgigen Gegenden mit einigen Munros prägen über weite Teile baumlose Moore die Highlands.



Die Highlands werden von den tiefergelegenen Central Lowlands durch eine aus der Luft deutlich erkennbare Linie (den Highland Boundary Fault) abgegrenzt, die südwestlich-nordöstlich von Ardmore am Firth of Clyde durch den südlichen Loch Lomond (Inchmurrin/Balmaha) und weiter bis Stonehaven an der Nordsee verläuft. Die Verwaltungseinheit Highland (Council Area) bildet nur einen Teil der geografischen Highlands.


Die Highlands sind durch den tektonischen Graben Great Glen (glen ist das gälische Wort für Tal) in die Northwest Highlands und die Grampian Mountains unterteilt. Entlang des Great Glen befinden sich verschiedene Seen, u. a. Loch Ness. Der höchste Berg der britischen Inseln, der Ben Nevis (1345 m), befindet sich in den Grampian Mountains.


Die Highlands waren dem englischen Einfluss weniger ausgesetzt als die Lowlands. Dadurch haben sie den eigenen kulturellen Charakter stärker bewahrt. Insbesondere ist die Clan-Struktur in den Highlands teilweise noch lebendig beziehungsweise wiederbelebt. Heute wird dies auch für den Tourismus bewahrt. Ihre Clans und die Whisky-Produktion haben die Highlands weltberühmt gemacht.



Dass die weiten Highlands heute weitgehend unbewaldet und unbesiedelt sind, ist vor allem eine Folge der Highland Clearances, der Vertreibung der ansässigen Bevölkerung in der Zeit von 1762 bis 1884.


Der überwiegende Teil schottischen Whiskys wird in der Region Highlands gebrannt. Als Whisky-Region werden die Highlands häufig in die Northern, Western, Southern und Eastern Highlands sowie die Islands unterteilt. Obwohl geographisch zu den Highlands gehörend, wird die Whisky-Region Speyside gesondert betrachtet und nicht zur Whisky-Region Highlands gezählt. Bei Speyside ist die Namensgebung allerdings nicht immer einheitlich, da einige Destillerien, die in Speyside liegen, ihren Whisky als Highland Malt bezeichnen.


Die Region Highlands erstreckt sich nördlich der geologischen Trennlinie zwischen Stonehaven und Dumbarton. Sie wird gelegentlich weiter in die Central Highlands, die Northern Highlands, die Western Highlands und die Eastern Highlands unterteilt. Highland-Whiskys sind meist kräftig im Geschmack. Die Highlands-Whiskys sind recht unterschiedlich. Aus diesem Grund werden die Highlands nicht als eine große Region wahrgenommen, vielmehr als vier kleine, jedoch sehr ausgeprägte Gebiete. In den Highlands produziert Invergordon als einzige Grain-Brennerei.



Die Malts der nördlichen Highlands pflegen leicht kräftig zu sein. Es sind delikate Whiskys mit komplexen Aromen und einem leicht herben Abgang – manchmal würzig, manchmal mit einer Spur Salz. Fast alle Brennereien in den nördlichen Highlands liegen an der Küste. Die nördlichste ist Pulteney in Wick im äußersten Norden des schottischen Festlands. Old Pulteney produziert einen delikaten, duftenden und trockenen Whisky. In südlicher Richtung entlang der A9, folgt als nächste Brennerei Clynelish in Brora. Diese wurde neben einer älteren Brennerei im Jahr 1969 erbaut, deren Whiskys als Brora bekannt sind. Brora wird als anspruchsvoller und komplexer Whisky angesehen. Der Grund hierfür ist vielleicht die Seltenheit einer Brennereiabfüllung, da der Malt Hauptbestandteil des Blends „Johnnie Walker“ ist.


Der bekannteste der Malts aus den nördlichen Highlands ist Glenmorangie. Glenmorangie wird in Tain am Meeresarm Cromarty Firth hergestellt und ist der beliebteste Malt in Schottland. In den 1990er Jahren hat Glenmorangie den Weg für den oft kopierten Prozess der Holzveredlung bereitet. Ein weiterer bekannter Whisky aus den nördlichen Highlands ist The Dalmore.



In den östlichen Highlands werden einige Whiskys produziert, die mit denen aus der Region Speyside verwechselt werden können. Im Norden der Region, nahe der südlichen Grenze der Speyside-Region, lassen sich milde Whiskys finden, teilweise mit etwas Rauch oder malzig-süß. Solche Whiskys sind Macduff, Ardmore, Glen Garioch und Knockdhu – letzterer auch als An Cnoc bekannt.


Weiter im Süden befinden sich Fettercairn und Glencadam in Brechin. Dort wird ein unüblich cremiger und fruchtiger Malt hergestellt. Das Gebiet zwischen Moray und Tay beherbergt zwei bemerkenswerte Brennereien – Royal Lochnagar und Glendronach. Ersterer ist ein milder und reichhaltiger Whisky. Er wird im Schatten des gleichnamigen Berges in einer 1825 eröffneten Brennerei hergestellt. Zweiterer wird häufig in Sherryfässern gelagert.


In den westlichen Highlands existieren zwei Brennereien, Oban und Ben Nevis. Oban ist die Hauptstadt der westlichen Highlands mit einem geschützten Hafen. Der Malt hat einen salzigen Charakter mit einem Hintergrund aus Heidekraut und Torf. Die benutzten Brennblasen sind mit die kleinsten in Schottland. Durch die ungewöhnliche Position der Spiralröhren sind die Ausmaße der Anlage beengt. Die kurzen Arme sind unterhalb des Daches der Brennerei und einem Nebengebäude eingebettet.



Die Malts aus den zentralen Highlands sind als Perthshire-Whiskys bekannt. Die meisten können entlang den Tälern des Tay und seinen Nebenflüssen gefunden werden. Die am nördlichsten gelegene Brennerei der zentralen Highlands ist Dalwhinnie, die nahe der Grenze zur Speyside liegt. Dalwhinnie liegt an der obersten Kopfseite des Flusses, rund 70 Kilometer vom Grantown-on-Spey entfernt.


Die Brennereien Blair Athol und Edradour befinden sich beide in der Nähe von Pitlochry. Erstere wurde im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts gebaut und wurde im Jahr 1949 grundlegend neu aufgebaut. Edradour ist die derzeit kleinste Brennerei in Schottland – aus den Tagen der „Farm Distilleries“ – produziert einen reinen und frischen Whisky.


Wiederum etwas südlicher liegt die Aberfeldy-Brennerei am Rande der gleichnamigen Stadt. Glenturret in Crieff erhebt den Anspruch, die älteste Brennerei zu sein, obgleich sie bereits in den 1920ern abgebaut und neu errichtet wurde. Die Whiskys der zentralen Highlands sind sehr vielschichtig.



Unter der Region Speyside wird ein Gebiet entlang des Flusses Spey im Verwaltungsbezirk Moray (den ehemaligen Grafschaften Morayshire und Banffshire) verstanden. Die Region Speyside ist die angestammte Heimat der Whiskyproduktion in Schottland und seiner bekannten Whiskys. Auf der ganzen Welt verkörpern The Glenlivet, The Macallan, Glenfiddich, Glenrothes und Glenfarclas diesen Whisky. Die Whiskyzentren in der Region Speyside sind Rothes und Dufftown.


In der Region Speyside findet die Hauptproduktion von Whisky statt: Hier befinden sich 48 produzierende Brennereien – fast die Hälfte der Anzahl des gesamten Landes. Speyside-Whiskys sind grundsätzlich süße Whiskys. Sie haben einen leicht torfigen Charakter und sind typischerweise stark parfümiert und elegant. Eine Anzahl der besten Malts wird ausschließlich für Blends verwendet. Malts wie Mortlach, Glen Elgin, Strathmill, Glen Grant und Benrinnes sind als Brennereiabfüllungen selten.




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