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Antoninuswall

Der Antoninuswall (von lateinisch Vallum Antonini „Wall des Antoninus“) war Bestandteil des britannischen Limes. Er war die zweite große Wallanlage, die von den Römern im Norden Britanniens errichtet wurde. Die Holz-Erde-Anlage ist weniger bekannt als der weiter südlich gelegene, vollständig in Stein ausgeführte Hadrianswall. Er war bis zum Ende des 2. Jahrhunderts und noch einmal für kurze Zeit im frühen 3. Jahrhundert mit römischen Truppen besetzt.



Der Antoninuswall stand an einer topographisch viel günstigeren Position als der Hadrianswall. Das Sperrwerk wurde an der geographisch schmalsten Stelle (Central Belt) Schottlands, an Clota (Firth of Clyde) und Bodotria (Firth of Forth), quer durch die Central Lowlands errichtet. Es stand etwa 150 km nördlich des Hadrianswalls. Diese strategisch günstige Lage wurde bereits von Agricola erkannt und dient heute noch als Straßentrasse. Er war rund 60 km lang (das entspricht ein wenig mehr als der Hälfte des Hadrianswalls) und erstreckte sich von im Westen gelegenen Kastell Old Kilpatrick, in Dunbartonshire, am nördlichen Ufer des Clyde bis zum östlichsten Kastell Carriden bei Bridgeness am Firth of Forth. Von den südlichen Anhöhen des Forth-, Carron- und Kelvintales beherrscht er das Umland und bietet einen hervorragenden Ausblick nach Norden. Der genaue Verlauf zwischen Bridgeness und Carriden ist ungewiss, dennoch stammen von hier die am sorgfältigsten ausgearbeitenden Bauinschriften. Am Südufer des Carron zieht sich der Wall über die Basaltkuppen von Croy- und Bar Hill zu den Kilsyth Hills bis zu den Campsie Fells. Bei den Kastellen Inveravon und Balmuildy quert er die Flüsse Avon und Kelvin. Auch im Westabschnitt wurde der Wall bevorzugt auf Anhöhen errichtet (Kilpatrick Hills).


Nach gegenwärtigem Forschungsstand dienten die römischen Limites der Kaiserzeit primär der Regulierung und Überwachung des täglichen Grenzverkehrs sowie der Erhebung von Zöllen. Dies galt grundsätzlich auch für die Anlagen in Britannien. Vorübergehend sollte er wohl die Funktionen des Hadrianswalls übernehmen. Damit rückte man auch wesentlich näher an die Siedlungsgebiete der Highland-Stämme heran, die ständig die Provinz bedrohten. Das fast vollständige Fehlen von Annäherungshindernissen wie z. B. Palisaden oder Ähnliches wirft jedoch ein besonderes Licht auf dieses Bauwerk und letztendlich auf die Gesamtkonzeption der Eroberungspolitik eines Herrschers, der Italien während seiner gesamten Regierungszeit nie verlassen hat. Die genauen Beweggründe des Kaisers für die Errichtung des Walls sind unklar. Offenbar sah er schon kurz nach seinem Herrschaftsantritt die Notwendigkeit, wieder einen größeren Landstrich in das Imperium zu integrieren und durch einen Wall abzusichern. Eventuell sollten damit aufkommende Zweifel an seiner militärischen Kompetenz zerstreut werden. So konnte sich Antoninus Pius, ganz in der Tradition seiner militärisch erfolgreichen Vorgänger, im Jahr 142 als Imperator akklamieren lassen.Ob er deswegen in Rom auch einen Triumphzug abhielt,[5] ist umstritten, da die Quellen nichts dergleichen erwähnen.[6] Damit setzte sich Antoninus in auffälliger Weise von Hadrian ab, der auf derartige Inszenierungen verzichtet hatte.

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