7 berühmte Drehorte in Schottland
- ssu-office
- 20. Juli 2018
- 11 Min. Lesezeit
Wenn es ein Land gibt, in dem man beinahe automatisch zum Filmtouristen wird, dann ist das Schottland. Aufgrund seiner Fülle an Orten, die es als Hauptakteure in erfolgreiche Filme und Serien geschafft haben, wurde es sogar schon als "Best Cinematic Destination", also sozusagen als bestes Reiseziel für Filmfans, gekürt. Sowohl die einzigartige Landschaft als auch die jahrhundertealten Bauwerke sind bei den Filmemachern äußerst beliebt. Hier kommen sieben der bekanntesten Drehorte.
1. Eileen Donan Castle

Es kann nur einen geben! Christopher Lambert spielt in den 80ern den unsterblichen "Highlander" Connor MacLeod. Die Heimat des Clans ist das Eilean Donan Castle, das am Loch Duich in den westlichen schottischen Highlands liegt. Da die Burg bereits in vielen Filmen als Kulisse diente, so zum Beispiel auch in "Verliebt in die Braut" und "James Bond - Die Welt ist nicht genug", gilt sie in der Filmwelt sozusagen als Wahrzeichen Schottlands. Aufgrund ihrer steinernen Brücke ist sie sehr leicht wiederzuerkennen.
Eilean Donan Castle (schottisch-gälisch: Eilean Donnain) ist eine Niederungsburg in der Nähe von Dornie, einem kleinen Dorf in Schottland. Der Name selbst bedeutet „Donans Insel“ und weist auf den Hl. Donnán von Eigg hin, einen keltischen Märtyrer aus dem 6. Jahrhundert.
Eilean Donan Castle befindet sich am Loch Duich in den westlichen schottischen Highlands. Die Burg liegt auf einer kleinen Landzunge, die bei Flut zu einer winzigen Gezeiteninsel wird. Sie ist dann nur durch eine steinerne Fußgängerbrücke zu erreichen. Die Burg ist der Stammsitz des schottischen Clans der Macrae. Mit dem Bau der Burg wurde etwa um 1220 während der Regierungszeit von Alexander II. als Verteidigung gegen wikingische Überfälle begonnen, aus dieser Zeit stammten die (heute nicht mehr erhaltenen) Burgmauer und der Wohnturm. Widersprüchliche Dokumente aus dieser Zeit geben den Earl of Ross sowie die Clans Mackenzies of Kintail, Macrae und Maclennan als Burgherren an; belegt ist ab 1266 der Clan Mackenzies of Kintail.
Im Winter 1307 / 08 diente Eilean Donan Castle Robert the Bruce als Fluchtburg, als er sich im Ersten Schottischen Unabhängigkeitskrieg auf der Flucht vor den Engländern befand. Die Unterstützung, die er dabei durch den Clan Mackenzies of Kintail erhielt, war jedoch eher gering.
Ab dem frühen 14. Jahrhundert siedelt der Clan Macrae in der Gegend um Eilean Donan Castle.
Die Burg wurde oft als Kulisse für Filme und Fernsehserien benutzt; unter anderem in einer Folge der Fernsehserie Das blaue Palais von Rainer Erler und in Filmen wie Highlander – Es kann nur einen geben, Elizabeth – Das goldene Königreich, Braveheart, Prinz Eisenherz, Verlockende Falle, Verliebt in die Braut und Rob Roy. Auch für den James-Bond-Film Die Welt ist nicht genug wurden vor Ort einige Szenen gedreht.
2. Glenfinnan Viadukt

Der Hogwarts Express ist in Wahrheit der Jacobite Steam Train der West Highland Railway. Zu den Highlights der Bahnstrecke zwischen Fort William und Mallaig gehört das Glenfinnan Viadukt, das auch Harry Potter auf seinem Schulweg überquert. Eine magische Kulisse, selbst für Muggel! Das 380 Meter lange Bauwerk mit 21 Pfeilern kennt man jedoch nicht nur aus den "Harry Potter"-Filmen, sondern war auch schon in „Charlie & Louise – Das doppelte Lottchen” oder „Die Liebe der Charlotte Gray” zu sehen.
Der Glenfinnan-Viadukt ist ein Eisenbahnviadukt an der Strecke der West Highland Line in Glenfinnan, Schottland auf dem Abschnitt zwischen Fort William und Mallaig. Er wurde zwischen Juli 1897 und Oktober 1898 erbaut und ist eine der wichtigsten Anlagen der am 14. April 1901 eröffneten Bahnlinie. Der Viadukt kostete damals 18904 Pfund Sterling.
Das 380 Meter lange Bauwerk besteht aus 21 Pfeilern, die bis zu 30 Meter hoch sind. Der Viadukt war zum Zeitpunkt der Fertigstellung eine technische Pionierleistung, denn er ist eine der ersten großen (Stampf-)Betonbrücken überhaupt. Deshalb erhielt der Erbauer Robert McAlpine später neben dem Ritterschlag auch den Spitznamen „Concrete Bob“ (engl. für „Beton-Bob“).
Die Strecke war früher wichtig für die lokale Fischindustrie, welche sehr von dem Bau der Linie profitierte. Heute wird die Strecke in Personenverkehr ausschließlich von Dieseltriebwagen der Class 156 befahren; Güterverkehr findet nicht mehr statt. Im Sommer fährt täglich außer Samstag der Touristensonderzug „The Jacobite“ mit Dampflokomotiven, die dem Viadukt zu einer großen Bekanntheit verholfen haben.
Am Glenfinnan-Viadukt wurden Szenen vieler Filme und Fernsehserien gedreht, darunter Charlie & Louise – Das doppelte Lottchen, Die Liebe der Charlotte Gray, Monarch of the Glen und die Harry-Potter-Verfilmungen Harry Potter und die Kammer des Schreckens, Harry Potter und der Gefangene von Askaban und Harry Potter und der Feuerkelch, in denen jeweils der Hogwarts-Express den Viadukt passiert.
3. Glen Nevis

Wer denkt bei Schottland nicht an Braveheart? Mel Gibson verkörpert darin die tragische Figur des Nationalhelden William Wallace. Im Glen Nevis Valley am Fuße des Ben Nevis wurde für den Film das Dorf Lanark errichtet, in dem Wallace aufwächst und sich später in die schöne Murron (Catherine McCormack) verliebt. Das mittelalterliche Dorf wurde nach dem Dreh wieder komplett abgebaut, so dass dort nur noch der Braveheart Car Park an den Film erinnert. Die großartige Landschaft ist jedoch natürlich noch dieselbe.
Das Glen Nevis (gälisch Gleann Nibheis) ist ein Tal (glen) in den schottischen Highlands. Es liegt in der Council Area Highland südöstlich von Fort William am Fuße des Ben Nevis. Es wird vom River Nevis durchflossen, der bei Fort William in die Meeresbucht Loch Linnhe mündet. Das Glen Nevis ist ein beliebtes Wandergebiet für Touristen. Ausgangspunkt für Besuche ist Fort William.
Das Glen Nevis gliedert sich in zwei größere Abschnitte, die durch eine enge Schlucht getrennt sind. Der untere Abschnitt verläuft auf etwa 10 km Länge westlich und südlich des Ben Nevis. In diesem Abschnitt liegen unter anderem die Jugendherberge von Fort William und das von der Council Area eingerichtete Glen Nevis Visitor Centre. Bis zum Ende dieses Talabschnitts verläuft eine schmale Single track road. Das Tal verengt sich dann zur River Nevis Gorge, der River Nevis hat sich hier tief in die Felsen eingegraben.
Der obere Talabschnitt wird nördlich von den Ausläufern des Ben Nevis und weiteren Bergen wie dem Aonach Mòr begrenzt. Südlich liegt die ebenfalls über 1.000 m Höhe erreichende Bergkette der Mamores. Das Glen Nevis weitet sich dann allmählich in Richtung Rannoch Moor auf und wird zunehmend flacher. Im Rannoch Moor liegt auch der Ursprung des im oberen Talabschnitt als Water of Nevis bezeichneten River Nevis. Über einen Wanderweg quer über das Moor ist Corrour Station an der West Highland Line zu erreichen, der höchstgelegene und einsamste Bahnhof Großbritanniens. Das Tal weist einige Wasserfälle auf, darunter mit den Kaskaden der Steall Falls den zweithöchsten Wasserfall Schottlands.
Während das Tal im Mündungsbereich des River Nevis zum Siedlungsbereich von Fort William gehört und dicht bebaut ist, finden sich im unteren Talabschnitt nur einzelne kleine Siedlungsbereiche. Der obere Teilbereich ist nicht mehr bewohnt, in der Nähe der Steall Falls sind Reste von im Zuge der Highland Clearances aufgelösten Siedlungen zu sehen.
Aufgrund seiner landschaftlichen Schönheit ist das Tal ein beliebtes Ausflugs- und Wanderziel. Es wurde daher auch wiederholt als Drehort für Filme genutzt, so für einige Harry-Potter-Filme sowie für die Filme Highlander – Es kann nur einen geben, Highlander III – Die Legende, Braveheart und Rob Roy.
4. Loch Ness

Die Heimat des weltberühmten Seeungeheuers Nessie diente aufgrund ihres prominenten Fabeltiers schon häufig als Filmkulisse, beispielsweise in John Hendersons "Nessie - Das Geheimnis von Loch Ness". Einen schönen und ruhigen Blick auf Loch Ness, dem aufgrund seiner enormen Tiefe wasserreichsten See Schottlands, hat man vom Örtchen Dores am Ostufer aus. Dort ist auch der wohl bekannteste Nessie Hunter Steve Feltham mit seinem Wohnmobil stationiert.
Loch Ness [ˌlɒx ˈnɛs] (schottisch-gälisch: Loch Nis [ˈlɔx ˈnɪʃ]) ist ein Süßwassersee im schottischen Hochland. Er liegt in der Council Area Highland etwa zehn Kilometer südwestlich von Inverness im Great Glen. Gemessen an der Wasseroberfläche von 56,4 km² ist Loch Ness nach Loch Lomond der zweitgrößte See Schottlands. Er verfügt aber aufgrund seiner Tiefe über das mit Abstand größte Wasservolumen aller schottischen Seen.
Das Ungeheuer von Loch Ness, auch Nessie genannt, soll ein Tier oder eine Gruppe von Tieren sein, die im Loch Ness, einem See in Schottland, in der Nähe der Stadt Inverness leben. Nessie wird üblicherweise als Plesiosaurier beschrieben, mit einer Länge von bis zu 20 Metern. Ihre Existenz wäre als so genanntes Kryptid erklärbar, ein dem Menschen unzugängliches und somit unerforschtes Tier, vergleichbar mit Bigfoot und Yeti.
Die meisten Wissenschaftler und Experten erklären die Berichte über Nessies Existenz allerdings als absichtliche wie unabsichtliche Falschmeldungen oder Fehlbestimmungen von gewöhnlichen Tieren. Regional ist der Mythos eine wichtige Einnahmequelle, da der See eines der Hauptziele für den Tourismus in Schottland ist. Während des Sommerlochs wird Nessie gelegentlich in der Presse thematisiert.
5. Doune Castle

Nordwestlich der Stadt Stirling befindet sich Doune Castle, die zuletzt als fiktive Burg Leoch, der Heimat des MacKenzie Clans, in der Serie "Outlander" zu sehen war. Kurze Auftritte hatte sie außerdem als Burg Winterfell in der ersten Staffel von „Game of Thrones”. Filmstar ist die Burg schon lange: bereits 1974 spielte sie in Monty Pythons „Die Ritter der Kokosnuss” gleich mehrere Rollen. Hier wurde sowohl der trojanische Hase hineingeschmuggelt als auch reihenweise Kuhattrappen über die Brüstung geworfen. Noch heute kann man den Filmklassiker hin und wieder im Freiluftkino im Burginnern sehen.
Doune Castle ist eine spätmittelalterliche Burg in der früheren Grafschaft Stirling, Perthshire, in Schottland. Sie steht auf einem Felssporn über dem Fluss Teith, 13 Kilometer südöstlich der Stadt Callander am Fuß der Trossach-Berge in den schottischen Highlands.
Die Burg wurde um 1390 von Robert Stewart, 1. Duke of Albany vermutlich anstelle einer älteren Befestigung errichtet. Im 15. und 16. Jahrhundert diente sie den schottischen Monarchen, darunter Maria Stuart, als Landsitz und Jagdschloss. Bei ihrem zweiten Aufstand 1745 nutzten sie die Jakobiten als Gefängnis. Im 19. Jahrhundert wurde die Burg aufwendig restauriert.
Heute wird die Anlage von der staatlichen Denkmalschutzbehörde Historic Scotland verwaltet und ist gegen Eintrittsgeld zu besichtigen.
In Walter Scotts Erstlings-Roman Waverley ist die Burg Zufluchtsort des Protagonisten Edward Waverley.
Die Burg ist bekannt als Kulisse für den Kinofilm Die Ritter der Kokosnuß der englischen Komikertruppe Monty Python, in dem sie in mehreren Szenen als Camelot, Schloss Dosenschreck („Castle Anthrax“) und Sumpfschloss („Swamp Castle“) Ort der Handlung ist, sowie für den Spielfilm Jabberwocky von Terry Gilliam.
Zudem fanden hier Dreharbeiten für die US-amerikanische Fantasy-Fernsehserie Game of Thrones statt.
Für die Verfilmung des Romans Feuer und Stein von Diana Gabaldon in der Fernsehserie Outlander wurde ebenfalls teilweise auf Doune Castle gedreht. Das Gebäude repräsentiert darin die Roman-Burg Leoch.
6. Isle of Skye

Um die Insel Skye ranken sich zahlreiche Mythen und Sagen von Feen, Geistern und Elfen. Kein Wunder, dass sich J. K. Rowling an diesem Repertoire an übernatürlichen Geschichten für „Harry Potter“ inspirieren ließ. Als geheimnisvoller Filmschauplatz war die Insel beispielsweise in "Macbeth" mit Michael Fassbender in der Hauptrolle, "Snow White and the Huntsman" mit Kirsten Stewart und "Breaking the Waves" mit Emily Watson auf der großen Leinwand zu sehen. Regisseur Ridley Scott drehte hier Szenen für "Alien" und "Prometheus".
Skye oder die Isle of Skye ist die größte und nördlichste der Hauptinseln der Inneren Hebriden von Schottland . Die Halbinsel der Insel strahlt von einem bergigen Zentrum aus, das vom Cuillin dominiert wird , dessen felsige Hänge einige der dramatischsten Berglandschaften des Landes bilden. Es wurde zwar der gälische Sgitheanach vorgeschlagen beschreibt eine geflügelte Form, es gibt keine endgültige Übereinstimmung hinsichtlich der Herkunft des Namens.
Die Insel wurde seit der Mesolithik besetzt und ihre Geschichte umfasst eine Zeit der nordischen Herrschaft und eine lange Zeit der Herrschaft von Clan MacLeod und Clan Donald . Die Aufstände der Jakobiten aus dem 18. Jahrhundert führten zum Auseinanderbrechen des Clansystems und der darauffolgenden Clearances , bei denen ganze Gemeinden durch Schaffarmen ersetzt wurden, von denen einige auch Zwangsemigrationen in ferne Länder beinhalteten. Die Einwohnerzahlen sanken von über 20.000 im frühen 19. Jahrhundert auf knapp 9.000 im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts. Die Bevölkerung von Skye stieg zwischen 1991 und 2001 um 4 Prozent. Ungefähr ein Drittel der Einwohner warGälischsprachige Sprecher im Jahr 2001, und obwohl ihre Zahl rückläufig ist, bleibt dieser Aspekt der Inselkultur wichtig.
Die Hauptindustrien sind Tourismus, Landwirtschaft, Fischerei und Forstwirtschaft. Skye ist Teil des lokalen Verwaltungsgebiets des Highland Council . Die größte Siedlung der Insel ist Portree , die sie auch Kapital, für seinen malerischen Hafen bekannt. Es gibt Verbindungen zu verschiedenen nahe gelegenen Inseln mit der Fähre und seit 1995 über eine Straßenbrücke zum Festland . Das Klima ist mild, nass und windig. Die reichhaltige Tierwelt umfasst den Steinadler , Rotwild und Atlantischen Lachs . Die lokale Flora durch dominiert Heidemoor , und es gibt auf nationaler Ebene wichtige invertebrate Populationen auf dem umgebenden Meeresgrund. Skye hat die Drehorte für verschiedene Romane und Spielfilme zur Verfügung gestellt und wird in Gedichten und Liedern gefeiert.
7. Rosslyn Chapel

Die aus dem 15. Jahrhundert stammende Rosslyn Chapel, nur wenige Autominuten von Edinburgh entfernt, kam in Dan Browns "The Da Vinci Code - Sakrileg" zu Filmehren. Bei seiner Gralsuche kommt Tom Hanks als Robert Langdon hier hinter das lang gehütete Geheimnis um Kryptologin Sophie Neveu (Audrey Tautou). Da die Krypta der Kapelle nicht zugänglich ist, kursieren auch im wahren Leben vielseitige Spekulationen darüber, was sich darin verbergen könnte.
Die Rosslyn-Kapelle (Rosslyn Chapel), ursprünglich Collegiate Chapel of St. Matthew genannt, ist eine gotische Kirche aus dem 15. Jahrhundert in dem Dorf Roslin bei Edinburgh in Schottland.
Entworfen wurde die Kirche von William Sinclair, 3. Earl of Orkney (* 1410; † 1484), Mitglied des Sinclair Clans. Zur Herkunft des Clans wird vermutet, dass seine ersten Mitglieder ursprünglich aus der Normandie in Frankreich stammen. Belege dafür fanden sich jedoch nicht. Die Bauarbeiten begannen erst 1456, nicht wie häufig angenommen 1446.Der Bau dauerte 40 Jahre. Unterbrochen wurde er 1484 nach dem Tod von Sinclair, der in der Kirche begraben wurde. Rosslyn Chapel wurde als Stiftskirche des heiligen Evangelisten Matthäus kreuzförmig geplant. Die Mauern wurden aus lokalem Sandstein errichtet. In den Gewölben unterhalb der Kirche (Krypta) ruhen die Ritter der Familie Sinclair.
Wiliam war der Name des ersten sowie des letzten Ritters, der hier auf diese Art beigesetzt wurde. 1484 wurde Wiliam der Stifter in der Kapelle begraben. Nachforschungen ergaben, dass Wiliam der Stifter auch einige Ahnen in die Kapelle überführen ließ. So erinnert ein Stein auf dem Denkmal in der Nordwestecke der Kapelle an Sir Wiliam Sinclair von 1297, einem Grand Prior der Tempelritter. Henry Sinclair, Earl of Orkney, der 1345 im Robin Hood Turm von Roslin Castle geboren wurde, liegt ebenfalls in Rosslyn Chapel.
1650 wurde ein Namensvetter des Stifters, ein Wiliam Sinclair, der in der Schlacht von Dunbar am 3. September 1650 gefallen war, ebenfalls in der Kapelle beigesetzt.
Die Familie Sinclair blieb während der Reformation dem katholischen Glauben treu. Sie mussten deshalb ihre Gottesdienste aus der Rosslyn Chapel in die eigene Schlosskapelle verlegen. Um 1650 diente Rosslyn Chapel als Quartier für Oliver Cromwells Soldaten und Pferde. Der Kommandeur der Truppen, General Monck richtete in der Kapelle allerdings keine dauerhafte Kaserne ein.
1847 besuchte Königin Victoria Rosslyn Chapel und regte die Sanierung der Kapelle an. 1860 beauftragte der Großmeister der schottischen Logen, James St Clair-Erskine, 3rd Earl of Rosslyn, den Architekten und Freimaurer David Bryce mit der umfangreichen Restaurierung der Kapelle.
Teil der reichen Steinmetzarbeiten im Inneren der Kapelle ist die plastische Ausgestaltung der Kreuzrippen und Gurtbögen der Gewölbe an der Ostseite. Diese sind mit kubisch geformten Abhänglingen geschmückt, deren Oberflächen geometrisch gezeichnet sind. In dem 2006 veröffentlichten Buch „Rosslyn Chapel – The Music of the Cubes“ der beiden Autoren Stuart und Tommy Mitchell wurde versucht, diese geometrischen Zeichnungen als Notation eines Musikstückes in Chladnischen Klangfiguren zu deuten.
In der allgemeinen Aufmerksamkeitswelle nach der Veröffentlichung und späteren Verfilmung von Dan Browns Roman „Sakrileg“ (engl. Originaltitel: „The Da-Vinci-Code“) erhielt diese Deutung viel Zuspruch. Das aufgrund der Theorie erstellte Musikstück („Rosslyn-Motet“) wurde mehrfach und unter sehr großem Publikumsandrang in der Kapelle aufgeführt. Wesentlicher Schwachpunkt der These ist, dass die als chladnische Klangfiguren angesprochenen geometrischen Zeichnungen sich nicht wie behauptet bestimmten Tönen bzw. deren Frequenzen zuordnen lassen oder diese abbilden.
Durch baugeschichtliche Befunde und bildliche Darstellungen aus dem 19. Jhdt. ist außerdem nachweisbar, dass von den heute vorhandenen 213 Abhänglingen ein Großteil während der im 19 Jdht. erfolgten Restaurierung ausgetauscht bzw. neugeschaffen wurden, also nicht aus der Errichtungsperiode stammen und nicht als Deutungsgrundlage für die Wiederherstellung einer Komposition aus dem ausgehenden Mittelalter dienen können. (So sind z.Bsp. auf zwei vor 1837 entstandenen Zeichnungen von Robert Gibbs 47 fehlende Abhänglinge zählbar.) Die oben erwähnte Veröffentlichung bleibt eine im Detail nachvollziehbare Darstellung der Entwicklung der These schuldig.
In Rosslyn Chapel befinden sich die Lehrlings- und die Meistersäule, die mit den Säulen Jachin und Boas und mit den Freimaurern in Verbindung gebracht werden, ebenso die Darstellung einer Initiation in Stein. Daneben gibt es zu den Säulen eine lokale Legende, die der Hiramslegende der Freimaurer ähnelt.
Nach der Fertigstellung von mehreren Säulen bat der Steinmetzmeister William den Stifter, eine weitere Säule in der Südostecke zu errichten. Für diese Säule wollte er sich Kenntnisse und Inspiration durch eine Reise nach Rom verschaffen. William gestattete ihm die Reise nach Rom. Während seiner Abwesenheit soll der Lehrling des Steinmetzmeisters in einem Traum die Säule als fertiges Gebilde gesehen haben. Als er erwachte, bat er William die Säule entsprechend errichten zu dürfen. William stimmte zu, da er dadurch Zeit am Bau sparen konnte. Als der Steinmetzmeister aus Rom zurückkehrte, war er über die Pracht der Lehrlingssäule so eifersüchtig, dass er den Lehrling mit einem Hieb auf dem Kopf tötete. Der Steinmetzmeister wurde daraufhin zum Tode verurteilt. Nach dieser Bluttat wurde die Kapelle neu eingeweiht.

Die Lehrlingssäule stellt den Baum des Lebens dar. Die Basis der Säule ist von acht geflügelten Drachen oder Schlangen umzingelt, aus deren Rachen Reben wachsen, die sich ohne Früchte um die Säule ranken. Die Legende sagt, dass diese Früchte das Böse darstellen. Der Baum selbst kann jedoch in seiner reinen Form wachsen, da die Geschöpfe von unten das Böse heraussaugen.
Der mit dem Erbauer der Kapelle verwandte und namensgleiche William St. Clair of Roslin wurde 1736 der erste Großmeister der Großloge von Schottland und gab dabei seine Erbrechte zugunsten von gewählten Posten ab.
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