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Royal Society

Die Royal Society (deutsch Königliche Gesellschaft) ist eine 1660 gegründete britische Gelehrtengesellschaft zur Wissenschaftspflege. Sie dient als nationale Akademie der Wissenschaften des Vereinigten Königreiches für die Naturwissenschaften. Ihre Mitglieder werden als Fellow of the Royal Society (kurz FRS oder F.R.S.) bezeichnet. Die Royal Society verleiht zudem wissenschaftliche Auszeichnungen, insbesondere die Copley-Medaille, die Royal Medal sowie Medaillen, die bestimmten Fachbereichen gewidmet sind.


Die Gesellschaft wurde am 28. November 1660 im Gresham College in London als Verein zur Förderung naturwissenschaftlicher Experimente gegründet. Die zwölf Gründungsmitglieder waren Christopher Wren, Robert Boyle, John Wilkins, William Petty, William Brouncker, Robert Moray, Alexander Bruce, 2. Earl of Kincardine (um 1629–1680), Paul Neile (1613–1686), Jonathan Goddard, William Ball, Abraham Hill (1635–1722) und Lawrence Rooke. Der nicht anwesende William Croone wurde zum Registrator der Gesellschaft ernannt. Am 6. März 1661 wurde Robert Moray zum ersten Präsidenten der Royal Society gewählt.[2] Zu den frühen Mitgliedern zählen u. a. John Evelyn, Robert Hooke, Samuel Pepys, John Wallis, Thomas Willis, Theodor Haak und der Sekretär Henry Oldenburg.


Die Bezeichnung Royal Society erschien erstmals 1661 in gedruckter Form. Am 15. Juli 1662 gewährte Karl II. der Gesellschaft eine erste Royal Charter.[3] Sie bestimmte William Brouncker zu deren Präsidenten und legte die Mitglieder des Councils fest. Der Council der Gesellschaft war jedoch mit ihr unzufrieden und erwirkte einige Änderungen. Die zweite Royal Charter trat am 23. April 1663 in Kraft. Sie legte den Namen der Gesellschaft als Royal Society of London for Promoting Natural Knowledge fest, erkannte Karl II. als Gründer und Patron an und berechtigte sie zum Führen eines Wappens. Die zweite Royal Charter wurde am 13. Mai 1663 bei einem Treffen der Mitglieder verlesen.[4] Sie räumte dem Präsidenten und dem Council außerdem das Recht ein, während einer zweimonatigen Übergangsphase ohne Wahl passende Mitglieder in die Gesellschaft zu berufen. Die auf diese Weise am 20. Mai und 22. Juni 1663 in die Royal Society gewählten Mitglieder werden als „Original Fellows“ bezeichnet.[5] Während der Großen Pest von London wurden die wöchentlichen Treffen ausgesetzt. Das letzte Treffen fand am 28. Juni 1665, das nächste erst wieder am 14. März 1666 statt.[6]


Motto der Royal Society ist „Nullius in Verba“, das sich mit „nach niemandes Worten“ übersetzen lässt (gemeint ist wohl „auf niemandes Worte schwören“ – Nullius in verba iurare). Es steht für den erklärten Willen der Gesellschaft, eine nur experimentell bewiesene Wissenschaft zu begründen, die sich nicht damit begnügt, Autoritäten zu zitieren. Obwohl es heute selbstverständlich scheint, war dies zum Gründungszeitpunkt ein deutlicher Bruch mit der bis dahin vorherrschenden Wissenschaftsphilosophie.


Seit 1665 wird das Journal Philosophical Transactions herausgegeben. Von 1703 bis 1727 stand Sir Isaac Newton der Royal Society vor. Unter seiner Präsidentschaft wurde ein eigenes Gebäude in London am Strand erworben. 1780 werden der Gesellschaft Räumlichkeiten im Somerset House (London/Strand) zur Verfügung gestellt. Obgleich die Mitglieder der Gesellschaft von Anfang an gewählt wurden, wurden erst seit 1847 die wissenschaftlichen Verdienste des potentiellen Mitglieds wichtigstes Aufnahmekriterium. Frauen wurden erst 1945 als Mitglieder zugelassen, einzige Ausnahme war Königin Victoria.[7]


1857 wurde die Royal Society im Burlington House London / Piccadilly untergebracht. Heute nutzt sie das ehemalige Gebäude der deutschen Botschaft in London, No. 8 & No. 9 Carlton House Terrace, als ihren Sitz. Die Royal Society hat sich zu einer bedeutenden Akademie hochrangiger Wissenschaftler entwickelt.

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