Nationalpark Nördlicher Velebit
- ssu-office
- 1. März 2013
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Der Nationalpark Nördlicher Velebit (kroatisch: Nacionalni park Sjeverni Velebit) wurde im Jahr 1999 zum Nationalpark erklärt und befindet sich im nördlichen Teil des Velebit-Gebirgsmassives in der Nähe der Stadt Senj an der kroatischen Adria.

Die Fläche beträgt 109 Quadratkilometer. Der Nationalpark bietet herrliche Aussichtspunkte, hohe Kletterfelsen und zahlreiche Höhlen. Im Jahr 1992 wurde dort Lukas Grotte entdeckt, die damals tiefste bekannte Höhle in Südosteuropa (1392 m). Die Region mit ihren großartigen Karstformationen ist ein lohnendes Ziel für Wanderer mit dem Fernwanderweg Premužićeva staza, Bergsteiger (Hajdučki i Rožanski kukovi), Höhlenforscher (Lukina Jama), Botaniker (Botanischer Garten am Zavižan) und Naturliebhaber allgemein. Der Nationalpark liegt innerhalb des Biosphärenreservats „Velebit Mountain“ der UNESCO.
Ein Biosphärenreservat ist eine von der UNESCO initiierte Modellregion, in der nachhaltige Entwicklung in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht exemplarisch verwirklicht werden soll (Weltnetz der Biosphärenreservate). Das Programm Der Mensch und die Biosphäre (Man and the Biosphere Programme, MAB-Programm) sorgt für ihre Weiterentwicklung, evaluiert und vernetzt sie weltweit und erforscht im globalen Maßstab die wichtigsten Ökosysteme.
In MAB geht es nicht um klassischen Naturschutz im engeren Sinn, sondern um einen interdisziplinären Ansatz, insbesondere der Mensch selbst als Bestandteil der Biosphäre steht im Vordergrund. Gesellschaftliche und ökonomische Fragen, z. B. auch die Schaffung von Einkommen, Probleme der Verstädterung und Demographie sind Teil des Programmes. Übergeordnete Ziele sind, biologische Vielfalt und Ökosystemfunktionen zu erhalten, Kulturlandschaften partizipativ zu bewirtschaften und weiterzuentwickeln, für Klimaschutz durch Landnutzung und Anpassung an den Klimawandel zu werben sowie die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Voraussetzungen für ökologische Nachhaltigkeit weiterzuentwickeln. Bürgerbeteiligung gehört zum zentralen Kern des Programms.
Jedes Biosphärenreservat ist ein Großschutzgebiet mit einer Schutzfunktion, einer Entwicklungsfunktion und einer Forschungs- und Bildungsfunktion. Die Biosphärenreservate sind in drei Zonen eingeteilt, eine naturschutzorientierte Kern-, eine am Landschaftsschutz orientierte Pflege- und eine sozioökonomisch orientierte Entwicklungszone.
Im März 2016 gab es 669 Biosphärenreservate in 120 Ländern. Am MAB-Programm beteiligen sich über 150 Staaten.
Die Premužićeva staza (deutsch Premužić-Wanderweg) befindet sich im Nationalpark Nördlicher Velebit in Kroatien.
Dieser insgesamt über 50 Kilometer lange Wanderweg ist nach dem Forstingenieur Ante Premužić benannt, unter dessen Leitung er in den 1930er-Jahren angelegt wurde. Der am meisten begangene und spektakulärste Teil führt vom Gebiet des Zavižan (Berghütte, Kapelle, botanischer Garten) zum Veliki Alan (Pass oberhalb Jablanac, Berghütte) vorbei an den schroffen Schründen und Kuppen der Rožanski kukovi. Er bietet viele schöne Ausblicke und beeindruckt durch die zahlreichen, gut unterhaltenen Trockenmauern. Vom Veliki Alan führt der Weg weiter bis Oštarije.
Abgesehen vom Premužić-Weg gibt es in der Region viele Forststraßen, die sich ebenfalls für Wanderungen eignen.
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