Currykraut
- ssu-office
- 31. Mai 2016
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Die Italienische Strohblume, auch Italienische Immortelle oder Currykraut (Helichrysum italicum) ist eine Pflanzenart in der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Sie ist im Mittelmeerraum beheimatet, wird aber auch darüber hinaus als Gewürzpflanze genutzt.

Die Italienische Strohblume wächst als Halbstrauch und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 Zentimeter. Junge Pflanzenteile sind gräulich-weiß filzig behaart. Die wechselständig angeordneten Laubblätter sind sitzend. Die Blattspreite ist schmal linealisch mit umgerolltem Rand. Die Blattoberseite ist anfangs dünn filzig behaart und verkahlt später. Die Blätter riechen besonders im Anschluss an Regen nach Curry.
In einem dichten, doldentraubigen Gesamtblütenstand sitzen die körbchenförmigen Teilblütenstände. Diese Blütenkörbchen enthalten nur Röhrenblüten. Die Körbchenhülle ist goldgelb und schmal glockig, dabei länger als breit. Die Hüllblätter stehen dachziegelartig in mehreren Reihen, die äußeren sind eiförmig, die inneren sind linealisch. Die Röhrenblüten sind gelb.
Die Blütezeit reicht von Mai bis August.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 28.
Die Italienische Strohblume kommt in Südeuropa, im Maghreb, auf den Ostägäischen Inseln und auf Zypern vor. Sie bewohnt Garigues und Feldfluren.
Systematik
Diese Art wurde 1790 durch Albrecht Wilhelm Roth unter dem Namen (Basionym) Gnaphalium italicum erstbeschrieben. George Don junior stellte sie 1830 als Helichrysum italicum (Roth) G.Don in die Gattung Helichrysum.
Von der Art Helichrysum italicum gibt es sechs Unterarten:
Helichrysum italicum (Roth) G.Don subsp. italicum: Sie ist weit verbreitet im Gesamtareal der Art, fehlt aber auf der Iberischen Halbinsel, auf den Balearen, auf Sizilien und Kreta.
Helichrysum italicum subsp. microphyllum (Willd.) Nyman (Syn. Helichrysum microphyllum Willd.): Sie kommt auf Mallorca, Korsika, Sardinien, in Griechenland und auf Kreta vor.
Helichrysum italicum subsp. picardii (Boiss. & Reut.) Franco: Sie kommt auf der Iberischen Halbinsel und in Marokko vor.
Helichrysum italicum subsp. pseudolitoreum (Fiori) Bacch., Brullo & Mossa: Sie kommt nur an der Küste der Toskana, auf dem Toskanischen Archipel und auf Sardinien vor.
Helichrysum italicum subsp. serotinum (Boiss.) P.Fourn. (Syn.: Helichrysum serotinum Boiss.): Sie kommt im südlichen Frankreich, auf der Iberischen Halbinsel, den Pityusen und in Algerien vor.
Helichrysum italicum subsp. siculum (Jord. & Fourr.) Galbany, L.Sáez & Benedí: Sie kommt auf der Apenninen-Halbinsel, auf Sizilien und in Tunesien vor.
Verwendung
Der starke Duft der Blüten erinnert an Curry, er ist bei heißem Wetter besonders intensiv. Die jungen Blätter und Sprossachsen eignen sich zum Würzen von Reis, Saucen und Fleischgerichten, sowie Fisch und Füllungen. Zweige werden kurz mitgekocht und vor dem Servieren entfernt. Getrocknete Blütenstände und Triebe werden in der Floristik verwendet. Die Italienische Strohblume ist für Formschnitt und niedrige Hecken geeignet.
Das ätherische Öl wirkt bakterienhemmend, entzündungshemmend und oxidationshemmend. Das Öl kann durch Destillation (Hydrodestillation) gewonnen werden. Die chemische Zusammensetzung ist komplex und enthält verschiedene Carbonsäuren und mindestens 27 Ester. Die in chemischen Analysen ermittelten Inhaltsstoffe schwanken stark je nach Herkunftsgebiet (Nordamerika, Italien, Griechenland), es sind jeweils die Maximalwerte angegeben: Die chemische Untersuchung einer zweiten Quelle ist in Klammern angegeben:
14 bis 54 % Nerylacetat (10,4 %)
2 bis 34 % α-Pinen (12,8 %)
0 bis 16 % γ-Curcumen
0 bis 17 % β-Selinen
0 bis 36 % Geraniol
0 bis 12 % (E)-Nerolidol
0 bis 11 % β-Caryophyllen
9 bis 25 % Linalool
6 bis 15 % Limonen
2-Methyl-cyclohexylpentanoat (11,1 %)
1,7-Di-epi-α-Cedren (6,8 %)
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