Pula
- ssu-office
- 9. Feb. 2013
- 14 Min. Lesezeit
Pula [ˈpuːla] (kroatisch) oder Pola (italienisch und deutsch; slowenisch Pulj; altgriechisch Πόλαι Pólai; lateinisch Colonia Pietas Iulia Pola Pollentia Herculanea) ist mit 57.053 Einwohnern (Stand: 2012) die größte Stadt der Gespanschaft Istrien in Kroatien. Pula liegt nahe der Südspitze der Halbinsel Istrien und gehört zur katholischen Diözese Poreč-Pula.

Das Gebiet um Pula kann auf eine rund 7000-jährige Geschichte zurückblicken. Die Erstbesiedelung der Stadt durch den illyrischen Stamm der Histri wird auf das 10. Jahrhundert vor Christus datiert.
Von Römern im Jahr 177 vor Christus erobert, wurde Pula eine römische Kolonie unter dem Namen Colonia Pietas Iulia Pola. Unter Kaiser Augustus wurde das Amphitheater erbaut, das heute eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt ist. Neben dem Amphitheater gibt es aus der augustinischen Zeit den Tempel der Roma und des Augustus, die in Teilen erhaltene Stadtmauer mit Toren und die Überreste von zwei Theatern. Im 4. Jahrhundert n. Chr. wurde dort zum Schutz der adriatischen Küstengewässer ein Flottenstützpunkt der venezianischen Flotte (classis Venetum) eingerichtet.
Beim Zerfall des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert gelangte Pula unter die Herrschaft der Ostgoten. Kaiser Justinian konnte Pula im 6. Jahrhundert für das Oströmische Reich erobern; die Stadt wurde zum Flottenstützpunkt der Byzantiner ausgebaut. In der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts drangen die Slawen nach Istrien vor. Die istrischen Küstenstädte, darunter auch Pula, konnten sie aber nicht einnehmen. Hier setzte sich die städtische Kultur der alteingesessenen Romanen bruchlos fort. Während das istrische Hinterland seit dem Ende des 8. Jahrhunderts Teil des Frankenreichs und später des Heiligen Römischen Reichs war, blieb Pula nominell Teil des byzantinischen Reiches, war aber faktisch unabhängig.
Mit dem Niedergang der byzantinischen Macht musste sich Pula neue Verbündete suchen. An die Stelle des byzantinischen Kaisers trat seit dem Ende des 11. Jahrhunderts die Republik Venedig. 1150 schloss Pola mit der Lagunenstadt einen Vertrag, durch den sich die Stadt der Herrschaft der Venezianer unterwarf. Seitdem zahlte man Tribut, beteiligte sich am Bau und an der Ausstattung von Galeeren für die venezianische Flotte und entsandte Truppen, wenn die Markusrepublik Krieg führte. Die Grafen von Görz übten dagegen im 13. Jahrhundert erheblichen Einfluss aus und sie ernannten den Vicarius in Istrien. Der Familie der Sergi gelang es, neben den Görzern die Unterstützung des Patriarchen von Aquileia zu gewinnen und so ab etwa 1294 eine fast selbstständige Herrschaft zu errichten, die sich bis 1319 hielt. 1331 bot der Rat der Stadt die Unterwerfung unter Venedig an, 1335 zerstörten die Einwohner, um eine Rückkehr der Sergi zu verhindern, das Kastell und den Turm über der Stadt. Später wurde ein venezianischer Adliger an die Spitze der Stadtverwaltung gestellt. Bis zum Ende der Republik Venedig im Jahr 1797 blieb Pula Teil dieses Staatswesens, danach wurde es Teil des habsburgischen Herrschaftsbereichs, seit 1804 Kaisertum Österreich genannt.
Nach der Revolution von 1848 war Venedig für die österreichische Marine nicht länger als Hauptkriegshafen tragbar; die Besatzungen der Schiffe im Arsenal hatten sich fast durchgehend dem gegen Österreich gerichteten Aufstand angeschlossen. Zur Auswahl stand der Ausbau von Triest, das bereits einen leistungsfähigen Handelshafen besaß, oder des kleinen Fischerstädtchens Pola, das damals nur ca. 900 Einwohner hatte, dafür aber einen fast perfekten Naturhafen. Marinekommandant Hans Birch Dahlerup favorisierte aufgrund der vorhandenen Infrastruktur vorerst Triest, ließ sich aber bald von den Vorteilen eines völligen Neuanfanges in Pola überzeugen, das auch wesentlich besser zu verteidigen war.
Kaiser Franz Joseph I. kannte die Bucht Pola von einem Besuch 1845 (noch als Erzherzog) und besuchte es erneut 1850; er dürfte persönlich eine wichtige Rolle bei der Entscheidung zugunsten von Pola gespielt haben. 1851 trat der Gemeinderat von Pola vier große Grundstücke zur Errichtung eines neuen Seearsenals kostenfrei an das Militär ab. 1852 lagen erstmals umfassende Pläne für den Ausbau zum österreichischen Hauptkriegshafen vor.
Am 9. Dezember 1856 legte Kaiser Franz Joseph I. offiziell den Grundstein zum Bau des Seearsenals; er befand sich dabei in Begleitung seiner Gemahlin Elisabeth und seines Bruders, des Marinekommandanten Erzherzog Ferdinand Max, der hier vom Kaiser zum Vizeadmiral befördert wurde. Der Bau des Seearsenals war zu diesem Zeitpunkt bereits deutlich fortgeschritten. (Die Uljanik-Werft in Pula beruft sich noch heute auf das offizielle Gründungsdatum vom 9. Dezember 1856.)
In den Folgejahren erlebte Pula einen Boom, der praktisch ausschließlich auf den Ausbau zum österreichischen Hauptkriegshafen zurückzuführen war: die Bevölkerung der Stadt wuchs von 900 im Jahr 1848 auf 6551 im Jahr 1857, auf 25.179 im Jahr 1881 und schließlich 58.560 bei der letzten Volkszählung unter österreichischer Herrschaft im Jahr 1910. Sämtliche Großbauten (Werft, Marinekaserne, Maschinenschule, Marinespital, Marinegarnisonskirche, Marinekasino, Hydrographisches Amt mit Sternwarte, Infanteriekaserne, Bahnhof, sozialer Wohnbau, zivile Schulen, Hotels etc.) standen in direkter Verbindung mit dem Ausbau zum k. u. k. Hauptkriegshafen und prägen auch heute noch das gesamte Stadtbild. In der Astronomie ist Pula durch Johann Palisa bekannt, der an der dortigen Marine-Sternwarte von 1874 bis 1880 die ersten 29 seiner 123 Asteroiden entdeckte.
In Meyers Konversations-Lexikon waren der Stadt 1896 eineinhalb Druckseiten gewidmet: Pola wurde als Festung ersten Ranges bezeichnet; auf den Hügeln über der Stadt befanden sich 28 Forts, teilweise mit Panzertürmen. Zwischen der Insel Brioni / Brijuni und dem Festland befand sich der Außenhafen; der eigentliche Hafen war 8,6 km² groß, teils Handels-, teils Kriegshafen. Die Marinesektion des k. u. k. Kriegsministeriums betrieb in Pola von Trocken- und Schwimmdocks über die Marineakademie, das Hydrographische Amt, ein Artillerielaboratorium und ein Pulvermagazin bis zum Arsenal (mit 2000 Arbeitern) sämtliche für den Seekrieg wichtigen Einrichtungen. Mit den U-Booten der Monarchie waren im Ersten Weltkrieg auch die U-Boote der U-Flottille Mittelmeer der deutschen Kaiserlichen Marine hier stationiert. Noch heute erinnern der „K. u. k. Marinefriedhof“ an der Ulica Stoja (Via Stoia) und die Anlagen in der Bucht daneben an diese Zeit.
Um 1912 wurde im k. u. k. Kriegshafen Pola eine erste große Funktelegrafenstation – Radiopola – mit großer Reichweite bis zum Atlantik und zum Roten Meer errichtet.
Als sich am Ende des Ersten Weltkrieges am 29. Oktober 1918 der neue südslawische Staat bildete und Österreich-Ungarn dadurch seinen Zugang zum Meer verlor, ordnete Kaiser Karl I. am 30. Oktober an, die k. u. k. Kriegsflotte den Südslawen zu übergeben. Am 31. Oktober 1918 nahm Konteradmiral Horthy in Pola befehlsgemäß die Übergabe vor: Die k. u. k. Kriegsflagge wurde eingeholt, die südslawische aufgezogen, südslawische Marineoffiziere übernahmen das Kommando.
Dennoch wurde das Schlachtschiff Viribus Unitis, das nun Jugoslavia hieß und nach wie vor der Stolz der Flotte war, am 1. November 1918 um 6 Uhr früh von zwei italienischen Kampfschwimmern versenkt, die mittels eines umgebauten Torpedos Sprengsätze am Rumpf verteilt und gezündet hatten. Über 400 Seeleute starben, darunter auch der letzte Kommandant des Schiffes, Janko Vuković-Podkapelski; zu seinen und der anderen Gefallenen Ehre wurde in Pola eine Gedenktafel angebracht.
Nach dem Waffenstillstand vom 3. November 1918 wurde Pola bis zum 9. November von italienischen Truppen besetzt, die auch die Flotte übernahmen. Durch den Vertrag von Saint-Germain und weitere Friedensverträge 1919 kam es, ebenso wie ganz Istrien, zu Italien.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt im Mai 1945 von jugoslawischen Truppen eingenommen, die sie aber spätestens am 12. Juni 1945 wieder zu verlassen hatten. Darauf und dass die Stadt dann wie das Gebiet von und um Triest von den Kriegssiegern gemeinsam verwaltet würde, hatten sich die USA, Großbritannien und Jugoslawien am 9. Juni 1945 geeinigt. Pula bildete hier eine Exklave der (italienischen) Zone A in der (jugoslawischen) Zone B.
Die Stadt wurde 1947 aber nicht in das als eigener Staat konstituierte Freie Territorium Triest eingegliedert, sondern, wie im italienisch-jugoslawischen Teil des Pariser Friedensvertrags von 1947 bestimmt, der jugoslawischen Teilrepublik Kroatien zugeschlagen
Ein Großteil der italienischen Bevölkerungsgruppe, etwa 30.000 von 34.000, verließ daraufhin die Stadt Richtung Italien.
Dazu beigetragen hat das Massaker von Vergarola. Am 18. August 1946 explodierten in der Nähe des Strandes in der Bucht von Vergarola bei Pola während des Fests eines italienischen Sportclubs in einem Pinienwald gelagerte, bereits entschärfte Minen mit neun Tonnen Sprengstoff. Die Explosion wurde dem jugoslawischen Geheimdienst OZNA angelastet und forderte offiziell 65, wahrscheinlich aber deutlich mehr Todesopfer.
Wie ganz Kroatien war Pula bis 1991 Teil Jugoslawiens. Die Pula vorgelagerte Insel Brioni (wie sie in ausländischen Medien zitiert wurde) bzw. Brijuni erlangte internationale Bekanntheit, weil der jugoslawische Staatschef Marschall Tito dort seine Sommerresidenz einrichtete, wo er von Staatsmännern aus aller Welt besucht wurde. Zudem wurde auf den Inseln 1991 das Brioni-Abkommen geschlossen, das den 10-Tage-Krieg in Slowenien beendete.
Die Stadt hatte 1851 ungefähr 1100, im Jahr 1880 rund 25.000 und 1890 fast 39.000 Einwohner, darunter 5900 Militärangehörige. Nach der k. k. Volkszählung von 1900 lebten in Pula inklusive Garnison 40.641 Menschen, davon 24.056 Italiener (59 %), 10.388 Kroaten (26 %), 4.654 Deutsche (11 %) sowie 1.543 Slowenen (4 %).
Laut Volkszählung 2011 sind die Kroaten mit einem Anteil von 70,14 % der Einwohner die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung. 29,86 % gehören anderen ethnischen Gruppen an, von denen die Serben mit 6,01 % und die Italiener mit 4,43 % die beiden größten in Pula sind. Außerdem leben Slowenen, Bosniaken, Albaner, Ungarn, Deutsche, Sinti und Roma in Pula. Die jüdische Gemeinde zählt heute 30 bis 50 Mitglieder.
Die Stadt Pula ist offiziell zweisprachig. Neben Kroatisch gilt das Italienische als zweite Amtssprache. Im Hinterland wird die istriotische Sprache gesprochen, die älteste Sprache Istriens.
Eine der Hauptsehenswürdigkeiten und zugleich das Wahrzeichen der Stadt ist das Amphitheater, welches unter Kaiser Augustus erbaut und unter Kaiser Vespasian erweitert wurde. Es hat eine Größe von 133 Meter × 105 Meter, bot etwa 23.000 Menschen Platz und ist damit eines der größten von den Römern erbauten Amphitheater. Die in großen Teilen bis zur ursprünglichen Höhe von 32,5 Metern erhaltene Fassade ist nach neuerer Ansicht ebenfalls augustinisch.
Ein weiteres gut erhaltenes römisches Monument ist der Sergierbogen, der zwischen 29 und 27 vor Christus zur Erinnerung an den Sieg Octavians in der Schlacht bei Actium erbaut wurde. Sehenswert sind auch der Augustustempel (2 v. Chr. bis 14 n. Chr.) und das Archäologische Museum Istriens (AMI) mit dem Doppeltor Porta Gemina als Zugang zum Hauptgebäude des Museums.
Am 20. September 1876 wurde Pula von der „Istrianischen Staatsbahn“ mit einer Zweigstrecke an die Österreichische Südbahn (Wien–Triest) angeschlossen. Diese Zweigstrecke, die Bahnstrecke Divača–Pula, ist auch heute noch die einzige Eisenbahnverbindung der Hafenstadt mit dem Hinterland.
Pula ist eine Hafenstadt. Während der k. u. k. Zeit war Pula der bedeutendste Kriegshafen der Monarchie. Nicht von ungefähr wurde im Jahr 1870 von der k. u. k. Marine das erste Schifffahrtsmuseum der Welt in Pula eingerichtet. Als Militärstützpunkt verlor der Hafen nach dem Zweiten Weltkrieg zunehmend an Bedeutung. Die vor der Hafeneinfahrt liegenden Brionischen Inseln bilden mit dem Festland den Kanal von Fasana und dienten lange als Außenhafen. Der eigentliche Hafen hat eine Ausdehnung von 5,5 km und erstreckt sich von Südosten nach Nordosten, hat eine Fläche von 8,5 km² und enthält vier kleine Inseln. Eine von Ihnen, die Oliveninsel, beherbergt einen Teil der Werft (Trocken- und Schwimmdock) der örtlichen Uljanik Werft.[11] Der Hafen ist Ausgangspunkt für mehrere Fährverbindungen sowie den Schnellbootverkehr mit Venedig und anderen istriotischen Hafenstädten wie etwa Rijeka (it. Fiume). Aus touristischer Sicht gewinnt der neue Yachthafen im Stadtteil Veruda gegenüber dem alten Fischerei- und Industriehafen immer mehr an Bedeutung.
Ab fünf Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums befindet sich der aus vierzehn Inseln bestehende Nationalpark Brijuni, der zum Stadtgebiet gehört. Pula ist der Endpunkt des Radweges EuroVelo 9, der von Danzig an der Ostsee aus durch Polen, Tschechien, Österreich, Slowenien und Kroatien verläuft.
Die Strände des Stadtteils Verudela, der auf einem Ausläufer in der Adria liegt, zählen zu den wenigen im ganzen Mittelmeer, wo sich immer wieder die seltenen Mönchsrobben beobachten lassen. Ein seit 2014 wiederkehrendes Weibchen, das wenig Scheu vor Menschen zeigt, hat eine gewisse mediale Popularität erlangt und wurde auf den Namen Adriana getauft.
Das Filmfestival von Pula wird seit 1954 jährlich ausgetragen.
Die Stadt ist am bekanntesten für ihre vielen erhaltenen antiken römischen Gebäude, von denen das Amphitheater aus dem 1. Jahrhundert eines der sechs größten erhaltenen römischen Arenen der Welt ist. und lokal als Arena bekannt . Dies ist eines der am besten erhaltenen Amphitheater der Antike und wird noch heute während der Sommerfestivals verwendet. Während des Zweiten Weltkriegs gab es Versuche, die Arena zu demontieren und auf das italienische Festland zu verlegen, was aufgrund der damit verbundenen Kosten schnell aufgegeben wurde.
Zwei weitere bemerkenswerte und gut erhaltene antike römische Bauwerke sind der Triumphbogen aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. , Der Bogen der Sergier und der Koevaltempel des Augustus , der im 1. Jahrhundert n. Chr. Auf dem Forum während der Regierungszeit des römischen Kaisers erbaut wurde Augustus .
Das Zwillingstor (Porta Gemina) ist eines der wenigen Tore, die nach dem Abriss der Stadtmauer zu Beginn des 19. Jahrhunderts erhalten geblieben sind. Es stammt aus der Mitte des 2. Jahrhunderts und ersetzt ein früheres Tor. Es besteht aus zwei Bögen, Säulen, einem einfachen Architrav und einem verzierten Fries . In der Nähe befinden sich einige Überreste der alten Stadtmauer.
Das Herkulestor stammt aus dem 1. Jahrhundert. An der Spitze des einzigen Bogens kann man den bärtigen Kopf sehen Hercules , geschnitzt in Hochrelief , und seinen Verein auf dem angrenzenden voussoir . Eine beschädigte Inschrift in der Nähe des Clubs enthält die Namen von Lucius Calpurnius Piso und Gaius Cassius Longinus , die vom römischen Senat mit der Gründung einer Kolonie an der Stelle von Pula beauftragt wurden. Daraus lässt sich schließen, dass Pula zwischen 47 und 44 v. Chr. Gegründet wurde.
Das Augustan Forum wurde im 1. Jahrhundert v. Chr. In der Nähe des Meeres errichtet. In der Römerzeit war es von Tempeln des Jupiter , Juno und Minerva umgeben . Dieses römische Handels- und Verwaltungszentrum der Stadt blieb der Hauptplatz des klassischen und mittelalterlichen Pula. Es ist immer noch das Hauptverwaltungs- und Gesetzgebungszentrum der Stadt. Der Tempel des Augustus ist noch heute erhalten. Ein Teil der Rückwand des Junotempels wurde im 13. Jahrhundert in den Kommunalpalast integriert .
Zwei römische Theater haben die Verwüstungen der Zeit überstanden: das kleinere (Durchmesser ca. 50 m; 2. Jahrhundert n. Chr.) In der Nähe des Zentrums und das größere (Durchmesser ca. 100 m; 1. Jahrhundert n. Chr.) Am südlichen Rand der Stadt.
Die Altstadt mit ihren engen Gassen, gesäumt von Gebäuden aus dem Mittelalter und der Renaissance , ist immer noch mit antiken römischen Pflastersteinen bedeckt.
Die byzantinische Kapelle der hl. Maria Formosa wurde im 6. Jahrhundert (vor 546) in Form eines griechischen Kreuzes ähnlich den Kirchen in Ravenna erbaut . Es wurde vom Diakon Maximilian erbaut, der später Erzbischof von Ravenna wurde. Es war zusammen mit einer anderen Kapelle Teil einer Benediktinerabtei , die im 16. Jahrhundert abgerissen wurde. Die Böden und Wände sind mit Mosaiken aus dem 6. Jahrhundert verziert. Die Dekoration erinnert an das Mausoleum von Galla Placidia in Ravenna. Die Wand über der Tür enthält eine byzantinische geschnitzte Steinplatte. Die Wandgemälde aus dem 15. Jahrhundert sind möglicherweise Restaurierungen frühchristlicher Gemälde. Als die Venezianer 1605 Pula überfielen, entfernten sie viele Schätze aus dieser Kapelle nach Venedig, darunter die vier Säulen aus orientalischem Alabaster, die sich hinter dem Hochaltar des Markusdoms befinden .
Die Kathedrale Mariä Himmelfahrt wurde im 6. Jahrhundert erbaut, als Pula der Sitz eines Bischofs wurde, über den Überresten des ursprünglichen Ortes, an dem sich die Christen in der Römerzeit versammelten und beteten. Es wurde im 10. Jahrhundert erweitert. Nach seiner Zerstörung durch genuesische und venezianische Überfälle wurde es im 15. Jahrhundert fast vollständig wieder aufgebaut. Ihre heutige Form erhielt sie, als im frühen 16. Jahrhundert eine Fassade aus der Spätrenaissance hinzugefügt wurde. Die Kirche bewahrt noch einige romanische und byzantinische Merkmale, wie einige Teile der Mauern (aus dem 4. Jahrhundert), einige der ursprünglichen Säulenkapitelleund die oberen Fenster des Kirchenschiffs. Im Altarbereich und im südlichen Raum sind noch Fragmente von Bodenmosaiken aus dem 5. oder 6. Jahrhundert mit Gedenkinschriften von Gläubigen zu sehen, die für die Mosaiken bezahlt haben. Die Fenster der Gänge wurden nach einem Brand im Jahr 1242 im gotischen Stil rekonstruiert . Der Glockenturm vor der Kirche wurde zwischen 1671 und 1707 mit Steinen aus dem Amphitheater erbaut. Vor der Kirche stand auch ein Baptisterium aus dem 5. Jahrhundert, das 1885 abgerissen wurde.
Die orthodoxe Nikolaikirche mit ihrer polygonalen Apsis im Ravenna-Stil stammt ursprünglich aus dem 6. Jahrhundert, wurde jedoch im 10. Jahrhundert teilweise umgebaut. 1583 wurde es der orthodoxen Gemeinde von Pula zugeteilt, hauptsächlich Einwanderern aus Zypern und Nauplion . Die Kirche besitzt mehrere Ikonen aus dem 15. und 16. Jahrhundert und eine Ikonostase der griechischen Künstler Tomios Batos aus dem 18. Jahrhundert.
Das sternförmige Schloss mit vier Bastionen befindet sich auf dem zentralen Hügel der Altstadt. Es wurde auf den Resten des römischen gebaut capitolium , von den Venezianern im 17. Jahrhundert nach den Plänen des Französisch militärischen Architekten Antoine de Ville . Seit 1961 beherbergt es das Historische Museum Istriens . In der Nähe, an den nordöstlichen Hängen, kann man die Überreste eines Theaters aus dem 2. Jahrhundert sehen.
Die Kirche des Hl. Franziskus stammt aus dem Ende des 13. Jahrhunderts. Es wurde 1314 im spätromanischen Stil mit gotischen Ergänzungen wie dem Rosettenfenster erbaut . Die Kirche besteht aus einem einzigen Kirchenschiff mit drei Apsiden . Eine Besonderheit dieser Kirche ist die doppelte Kanzel , von der ein Teil in die Straße ragt. Ein hölzernes Polyptychon eines emilianischen Künstlers aus dem 15. Jahrhundert schmückt den Altar. Das Westportal ist mit Muschelmotiven und einem Rosettenfenster verziert . Das angrenzende Kloster stammt aus dem 14. Jahrhundert. Die Kreuzgänge zeigen einige antike römische Artefakte.
Das Archäologische Museum Istriens befindet sich im Park auf einer niedrigeren Ebene als das römische Theater und in der Nähe der Zwillingstore. Die Sammlung wurde von Marshall Marmont im August 1802 begonnen, als er die Steindenkmäler aus dem Tempel des Augustus sammelte. Das heutige Museum wurde 1949 eröffnet. Es zeigt Schätze aus Pula und Umgebung von der Vorgeschichte bis zum Mittelalter . Das Gebäude wurde unter österreichisch-ungarischer Herrschaft erbaut und war das ehemalige kuk Staatsgymnasium , das österreichische Gymnasium.
Das Aquarium Pula ist das größte Aquarium in Kroatien und befindet sich in der österreichisch-ungarischen Festung Verudela, die 1886 auf der 3 km vom Stadtzentrum von Pula entfernten Halbinsel erbaut wurde. Seit 2002 wird die Festung in ein Aquarium umgewandelt. Die Installation umfasst etwa 60 Tanks im Erdgeschoss, im Wassergraben und im ersten Stock der Festung. Auf einer Fläche von ca. 2.000 m 2 können Besucher die Bewohner der nördlichen und südlichen Adria, tropische Meeres- und Süßwasserfische sowie Vertreter europäischer Flüsse und Seen beobachten. Vom Dach der Festung aus können Besucher die gesamte Stadt Pula sehen. Es ist auch möglich, das erste Rettungszentrum für Meeresschildkröten in Kroatien zu sehen.
Fort Bourguignon ist eine der vielen Festungen in Pula, die das österreichische Reich errichtete, um den Hafen für seine Marine zu schützen.
Nesactium [29] ist eine antike Burgsiedlung, die als älteste städtische Siedlung in Istrien gilt. Die Stadt liegt etwa 10 km nördlich von Pula, neben Valtura und dem Flughafen Pula. Der Ort selbst liegt oberhalb der Bucht von Budava und ist durch seine steilen Hügel gut geschützt. Nesactium wird erstmals als Hauptsiedlung der Histri erwähnt, der ältesten Menschen auf der Halbinsel, die der Namensgeber für Istrien waren. Livius war der erste, der Nesactium erwähnte, und der dem Kaiser Gordian gewidmete Altar aus dem 3. Jahrhundert, auf dem „Res Republica Nesactiensium“ erwähnt wird, bestätigte die tatsächliche Existenz dieser Stadt. Die Suche nach der Stadt hat im Jahr 1900 begonnen, als P. Kandler zum ersten Mal den Spitznamen Vizače mit dem antiken Nesactium zusammenstellte.
Aufgrund seiner reichen politischen Geschichte ist Pula eine Stadt mit einer kulturellen Mischung aus Menschen und Sprachen aus dem Mittelmeerraum und Mitteleuropa, sowohl aus der Antike als auch aus der Gegenwart. Die Architektur von Pula spiegelt diese Schichten der Geschichte wider. Die Einwohner sprechen fließend Kroatisch und Italienisch, aber auch Fremdsprachen wie Deutsch und Englisch. Vom 30. Oktober 1904 bis März 1905 unterrichtete der irische Schriftsteller James Joyce Englisch an der Berlitz School. Seine Schüler waren hauptsächlich österreichisch-ungarische Marineoffiziere , die auf der Marinewerft stationiert waren . Während er in Pola war, organisierte er den lokalen Druck seines Broadsheets The Holy Office, das beide verspotteteWilliam Butler Yeats und George William Russell .
Pula hatte zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine elektrische Straßenbahn. Es wurde 1904 als Teil von Pulas wirtschaftlichem Crescendo während der österreichisch-ungarischen Herrschaft erbaut. Nach dem Ersten Weltkrieg, während der faschistischen Herrschaft, nahm der Bedarf an Straßenbahntransporten ab und wurde 1934 endgültig abgebaut.
Der Flughafen Pula befindet sich nordöstlich von Pula und bedient nationale und internationale Ziele. [32] Ähnlich wie der nahe gelegene Flughafen Rijeka ist es kein wichtiges internationales Ziel. Dies hat sich jedoch in den letzten Jahren geändert, da die Billigfluggesellschaft Ryanair seit November 2006 Linienflüge nach Pula anbietet. Easyjet bietet zahlreiche Flüge zu britischen Flughäfen an. Jet2 bietet auch Flüge von den Flughäfen Newcastle, Birmingham, Glasgow, Leeds-Bradford, Belfast, Manchester und East Midlands an. Scandinavian Airlines (SAS) bieten im Sommer Linienflüge von Stockholm und Kopenhagen an. Nahegelegene internationale Flughäfen sind Triest in Italien und Zagreb, Kroatiens Hauptstadt und Ljubljana , Sloweniens Hauptstadt. Es gibt das ganze Jahr über Direktflüge von London und Dublin zum Flughafen Pula und im Sommer mehrere andere große Flughäfen in Westeuropa.
Am 9. April 2015 richtete European Coastal Airlines einen täglichen Wasserflugzeugservice ab dem in der Innenstadt gelegenen Wasserflugzeugterminal an der wichtigsten Uferpromenade der Stadt ein. Destinationen ab April 2015 sind Rijeka , die Insel Rab und Mali Losinj . [33] [34]
Ein Zug verkehrt von Pula nach Norden bis nach Slowenien, die Strecke ist jedoch weiterhin vom übrigen Netz der kroatischen Eisenbahnen abgekoppelt . Pläne, die „fehlende Verbindung“ zwischen dieser Strecke und Rijeka auszutunneln, bestehen seit vielen Jahren und wurden trotz der bereits begonnenen Arbeiten an diesem Projekt noch nie abgeschlossen.
Der Busbahnhof / Terminal Pula ist der Hauptknotenpunkt für Istrien und liegt am Rande der Stadt, westlich des Amphitheaters. Von dort aus steht das ganze Jahr über ein exzellenter Service für eine Vielzahl von lokalen, nationalen und internationalen Standorten zur Verfügung. Von diesem Terminus aus fahren mehrere Busunternehmen, darunter der von Pulapromet betriebene Nahverkehr. Es gibt auch eine garantierte direkte Verbindung von Pula nach Triest / Venedig, insbesondere in die Frühlings- / Sommerzeit.
Von Juni bis September verkehren auch Passagierfähren vom Hafengebiet zu den nahe gelegenen Inseln sowie nach Venedig und Triest in Italien.
Comentários